Passend zum Reformationstag durften die Schüler über 500 Jahre in der Zeit zurückreisen und einen EinDRUCK vom späten Mittelalter erhalten.
Die 90-minütige Vorführung handelte von der Entstehung des Buchdrucks. Sehr anschaulich wurde mithilfe vieler authentischer Gegenstände der Nutzen der Buchpresse (Spindelpresse) erklärt. Die Schülerinnen und Schüler staunten nicht schlecht über die verschiedenen Anschauungsobjekte vor Ort rund um den Buchdruck und die Bibel.
Sehr interessant wurde erläutert, dass der Goldschnitt der damaligen Bücher und Bibeln nicht nur zur Zier, sondern auch zum Schutz der Seiten vor Feuchtigkeit diente. Auch die vielen kreativen Ausführungen des "Luxusgegenstandes" Bibel aus der damaligen Zeit, die man gerne als Besitzer in der Öffentlichkeit zur Schau stellte, sind für die Kinder anhand der noch immer beeindruckenden und geschmückten Exemplare in der Vorführung nachvollziehbar, auch wenn die Menschen heutzutage ganz andere Prestigeobjekte vorführen.
Tiefgehend wurde es besonders, als Bernd Schlawer in seiner mittelalterlichen Kleidung von Martin Luther berichtet und wo der Zusammenhang zwischen dem einstigen Mönch und der Buchpresse lag.
Luthers Erkenntnis über das Evangelium, die Rettung des Menschen und die Kritik an der damaligen Kirche (Ablass) hat der Redner anschaulich und liebevoll dargestellt. Die Menschen glaubten, man könne sich von seinen Fehlern freikaufenden und somit auch den Himmel mit Geld erkaufen.
Doch Martin Luther erklärte den Menschen, dass Geld und Religion nicht der Weg zu Gott sind.
Die Übersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche ist der Beginn einer noch immer andauernden Verbreitung der Bibel in alle Sprachen der Welt. Bibeln in vielen verschiedenen Sprachen lagen zur Anschauung ebenfalls bei der Ausstellung in unserer Sporthalle aus. Auch ein Bild von der kleinsten Bibel der Welt, nur unter dem Mikroskop zu erkennen, war beeindruckend für die Kinder.
Im Anschluss an die Vorführung wurde es ganz praktisch. Alle Kinder durften selbst die große, hölzerne Buchpresse betätigen und etwas drucken.
Bei den verschiedenen Stationen konnte man sich ausprobieren, Rätsel lösen, Lettern setzen oder Luthers Geschichte ausführlicher nachhören und -lesen.
Am Ende waren sich alle einig: das war keine verstaubte Geschichte. Das war Mittelalter zum Anfassen!
